Lauf, Zombie, lauf

Sport und Geeking verbinden? Und dann noch den aktuellen Zombie-Hype nutzen? Unmöglich? Oh nein.

Zufällig habe ich auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter  „Zombies, Run“gefunden die genau das versuchen zu vereinen. Das in London beheimatate Projekt wurde auch ausreichend finanziert und damit wurde die App „Zombies, Run“ (natürlich zuerst auf iPhone) gelauncht. Im Juni 2012 war die dann auch endlich auf Android verfügbar und da habs ich gleich mal probieren müssen. Kostet €5,99 – es gibt aber eine kostenlose Testversion wo man reinschnuppern kann.

Um was gehts?

In einer typischen Zombie-akalyptischen Welt schlüpfe ich in die Rolle von Runner 5 – einer Person die für einen Rückzugsort von Überlebenden namens Abel – alle möglichen Missionen erfüllen muss – alles laufend natürlich. Während des Laufens kann man diverse nützliche Dinge sammeln und muss hin und wieder herumstreifenden Zombies durch Zwischensprints entkommen.

Screenshot - Eingang zu Abel

Screenshot – Eingang zu Abel

 

Wie funktioniert es?

Die Kombi aus App, GPS-tauglichen Smartphone (in meinem Fall ein Samsung Galaxy SII) und Kopfhörern machts möglich.

Beim Lauftraining nehme ich einfach mein Smartphone mit, warte auf einen GPS-Fix (was bei Smartphones leider durchaus länger dauern kann), starte eine Mission. Es gibt 30 Missionen die meist so um die 30 min lang sind. Die Missionen und die Rahmengeschichte werden dabei hörspielartig vorangetrieben. Damit versucht die App mich als Läufer/Spieler in die Geschichte reinzuholen. Ich werde dabei als Runner 5 von verschiedenen Personen über mein imaginäres Headset angesprochen und durch die Missionen geleitet. Atmosphärisch wird das ganze auch noch durch entsprechende Hintergrundgeräusche und Soundeffekte verstärkt.

Das ist aber keine (gottseidank) keine Dauerbeschallung sondern wird ähnlich wie Radiospots eingeblendet. Worin? Ganz einfach in eine von mir selbst (mittels Winamp) erstellten Wiedergabeliste die abläuft. So entwickelt sich die Geschichte von Mission zu Mission weiter.

Ergänzend gibt es in der App auch noch den Teil der meinen Heimatort „Abel“ abbildet mit der Möglichkeit die Gebäude aufzuwerten sowie einen Codex der handelnde Personen der einzelnen Missionen auflistet. Ergänzend gibts dazu auch noch die Website http://www.zombiesrungame.com/ auf der das ganze auch im Browser zugänglich ist – Dort sind auch die einzelnen Läufe kilometermässig und routenmässig im nachhinein abrufbar.

Screenshot - gesammelte Items für Aufwertung von Abel

Screenshot – gesammelte Items für Aufwertung von Abel

Der Spiel/Sammeltrieb

Während des Laufens sammele ich auch regelmässig Gegenstände ein – wird durch eine Stimme in einer Einblendung angesagt. Das geht von klassischen Sachen wie Erste-Hilfe-Kästen bis hin zu weniger glamorösen Dingen wie Unterhosen. Wieder zu Hause angekommen kann ich dann die Gegenstände dann in verschiedene Einrichtungen meines „Heimatort“ Abels investieren um diese aufzuwerten. Was welches Gebäude – Hospital, Armory etc. – am besten aufwertet muss ich allerdings selbst rausfinden.

Der sportliche Aspekt

Ist definitiv gegeben. Abgesehen von der Motivation die Geschichte durch noch ein weiteres Lauftraining voranzutreiben, sind vor allem die herumstreifenden Zombies die mir ein wenig Feuer unter dem Hintern geben. In unregelmässigen Abständen wird ein Countdown angesagt „Zombies noch 100m entfernt“ und ich muss dann einen ca halbminütigen Zwischensprint (laut Manual ca 20% schneller als mein aktuelles Lauftempo) einlegen um die nicht näher kommen zu lassen. Da kommen in einer halben Stunde ganz gerne so um die 2-4 Sprints heraus was gar nicht so ohne ist. Und je länger man läuft desto mehr Gegenstände kann ich sammeln.

Fazit

Screenshot - meine absolvierten Missionen

Screenshot – meine absolvierten Missionen

€5,99 ist nicht zwar nicht wenig Geld, dafür bekomme ich eine sehr gute Spiel/Trainingsidee, deren Content die wesentlichste Stärke ist. Die Missionen sind liebevoll und atmosphärisch dicht gestaltet und die Sounds passen grösstenteils auch gut dazu. Ist natürlich alles auf Englisch wenn auch hier klares und verständliches British English das ganze sehr angenehm macht.

Damit wird jedenfalls dem Lauftraining ein zusätzliches Motivationselement hinzugefügt. Insbesondere die Zombie-Kurzsprints „zwingen“ mich dazu auch mal Sprinteinheiten einzulegen, wenn auch nix passiert wenn ich dochmal von den Zombies eingeholt werde (ausser einer lapidaren Meldung „you get caught“).

Was mir auch  noch fehlt ist der stärkere soziale Aspekt des Spieles (Bilden von Teams etc.) sowie auch eine Belohnung für das Aufwerten der Gebäude von Abel. Dass schwache GPS-Empfänger des Samsung Galaxy SII GPS-Fix manchmal zum Glückspiel  machen ist Tatsache – dafür kann aber die App nix (ausser vielleicht auch WLAN wie z.B. Google Maps zum Fixing mit zu verwenden).

Also zusammenfassend für Laufinteressierte mit ein wenig Sinn für Spiel und Fantasie eine interessante Geschichte.

Written by Manuel

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