Nach einem eher ungewöhnlichen Freitagvormittag (mit veritablem Schlafdefizit Haushaltsgeräte einkaufen gehen) gabs als Belohnung für meine Schwester und mich ein feines Mittagessen im Marktachterl beim Karmelitermarkt. Übrigens eine Empfehlung – nicht gerade im billigen Bereich aber feines Essen, vor allem die eigene Fischspeisen-Karte macht Spass zu Lesen und auch Durchzuprobieren.
Nur eins störte das Schmause-Vergnügen. Der sein Mittagessen geniessende Herr am Nebentisch bestellte sich extra ein Salzstangerl zu seiner gebackenen Scholle. So weit – so gut. Kaum hatte er sein begehrtes Ding in Händen fing er aufs Brutalste an das Salz vom Stangerl zu kratzen. Kurz nur konnte ich mich zurückhalten ihn davon abzuhalten.
HALLO! Wieso zuerst ein Salzstangerl bestellen und dann das Salz runterkratzen. Und damit ist er nicht alleine – ich kenn viel zu viel Leute die Salzstangerl auf diese brutale Art und Weise schänden. Daraus leitet sich das von mir so definierte „Salzstangerl Paradoxon“ ab: Warum ein mit Salz bestreutes Gebäck gekauft wird um dann eben dieses Alleinstellungsmerkmal abzureiben?
Wer bestellt sich zum Beispiel einen Cafe Latte und möcht die Milch rausholen? Wer kauft sich einen Krapfen und kratzt die Marmelade vor dem Verzehren raus?
Naja, das Salzstängel hat auch einen speziellen Teig, da ist das Salz oben drauf net mehr nötig 😉
ja das mit dem speziellen Teig hör ich dann auch immer als Ausrede – aber ob das für die armen geschändeten Salzstangerln auch Trost genug ist?
Bei Salzstangerln kann ich es nur begrenzt nachvollziehen, weil das Salz ziemlich gleichmäßig verteilt ist. Aber ein bisschen kann ich den Herrn schon verstehen, denn ich mache dasselbe mit den Krakauer Bagels mit Salz, weil eben zu viel Salz oben ist, und zwar nur an einer Stelle gesammelt.. das ist einfach zu viel. Und ich esse sie hauptsächlich des Teiges, nicht des Salzes, wegen 🙂