Wie Murauer Bier zu lieben lernte

Warum ein erster Bier-Blogpost hier? Twitterdialoge können mitunter erstaunlich inspierend wirken und der Aufforderung der Frau Sibab brav folgend gebe ich hier nun zu Besten wie es dazu kam dass das Murauer Märzen aus dem schönen Murau (nona) zu lieben lernte.

Erstes Bekenntnis – steirophil
Und da muss ich gleich mal zugeben dass ich schon lange eine spezielle Beziehung zur Steiermark pflege – unterstützt durch viele schöne Kindheits- und Jugenderinnerungen.

Vielleicht waren es Jugendschwärmereien für nette Damen aus St. Marein oder erste Erfahrungen von legendären Dorffesten in der tiefsten Steiermark.

Vielleicht die vielen Kajak-, Mountainbike- und Wanderkilometer die ich dort machen konnte.

Vielleicht aber auch immer das Gefühl zu haben, dass es hier in Vergleich zu Bundesländern wie Tirol, Salzburg, Kärnten alles entspannter, netter und normaler zugeht.

Steirisches Bier pfuigack?
Beim Bier wars anfangs schwieriger – Mainstream Hopfensaft der Marken Puntigamer („speiben tamma“) oder Gösser („alles ist bösser als Gösser“) – waren für mich als kleinen Bier-Snob nicht der Grund die grüne Mark zu lieben.

Viel anderes steirisches Bier war allerdings im heimischen Wien nicht bekommbar bzw. unbekannt.

In der kärntnerischen Fremde
So war es dann wohl klar dass ich eine steirische Liebe fürs Leben im fernen Kärnten entdeckte.

Begünstigt wurde das ganze durch eine damalig andere Liebe – Wildwasserkajak. In dieser Mission war ich eine Woche lang im schönen Mölltal in der beneidenswerten Lage eine Urlaubs-Woche, 7 Tage lang, zwischen Aufstehen und Schlafenlegen wunderschöne Flüsse paddeln zu können.

Unterbrochen nur durch Chillen in Wiese und Zelt und gelegentliche Aufnahme von Essen. Das ganze noch verpackt in eine ideale Augustwoche (heiss und sonnig) – Herz was wollte ich mehr?

Es war am ersten Tag …
des Urlaubes nach der ersten schnellen Kajak-Tour, mein Zelt stand direkt neben derm Fluss, d.h. gleich nach dem Ende der Tour mussten wir einmal umfliegen und waren schon daheim.

Kaum dem Boot entstiegen meldeten sich beim meinem Kajak-Buddy und mir der kajak-typische After-Tour-Durst. Gut dass wir vor der Tour noch im nächsten Supermarkt waren um Vorräte anzuschaffen.

Eine Kiste Bier ist da im Standard enthalten. Die regionale Auswahl im Mölltaler Supermarkt war nicht überragend. Villacher Bier war gleichmal out (ich sag ja bin ein Bier-Snob) da blieb dann als Bier aus der weiteren Gegend nur mehr so ein komisches Bier namens Murauer Märzen übrig.

Vielleicht wars auch die knallgelbe Kiste die meine Kaufentscheidung auslöste. Kaum 10min später stand die Gelbe mitsamt Flaschen-Besatzung in der ca 10 Grad kalten Möll und harrte unserer Rückkunft.

3 Stunden intensiver Paddlerei bei 30+ Aussentemperaturen ist ein ausgesprochen guter Grund für einen ausgeprägten Bierdurst. Daher nahmen wir uns nichtmal Zeit aus den Kajaksachen inkl. Neopren rauszukommen sondern hatten gleich das erste, flussgekühlte Murauer Bier in den Händen.

Gewitter ? Egal …
So lieblich war die Vorfreude, dass wir die aufkommenden Gewitterwolken gar nicht merkten – und tatsächlich – kaum war das erste Bier offen, nahm sich der Himmel über uns ein Beispiel daran und ein Sommergewitter ging über uns nieder.

Aber das hielt sich an den netten Charakter des ganzen Tages und beschränkte sich auf einen entspannten warmen Regenguss.

Daher blieben wir ganz entspannt in unseren Kajaksachen im sanften, warmen Sommergewitterregen sitzen und nahmen den Premierenschluck – dem viele andere folgten – unseres Murauers.

Und selten schmeckte uns ein Bier so gut, vielleicht war es es der sanfte Märzen-Geschmack der so gut zum sanften Sommerregen passte, vielleicht die perfekte Trinktemperatur die das Bier in der Möll angenommen hatte, vielleicht auch noch das begeisterte innere Schwelgen hinsichtlich der ersten Kajak-Tour einer zu erwartenden grandiosen Woche.

Es war nicht nur Liebe auf den ersten Schluck, sondern der Start einer innigen Beziehung zum Murauer Bier – anfänglich schwierig später begünstigt durch eine bessere Verbreitung auch in der Bundeshauptstadt.
In den Folgejahren viele Gelegenheiten diese Beziehung in allen möglichen Situationen, Temperaturen etc. zu testen und zu vertiefen.

Nicht wenige Bier-FreundInnen konnte ich mit Murauer Bier verkuppeln und nicht einer hat sich darüber jemals beschwert.

Und so passiert es heute noch dass ich bei einem Schluck Murauer einen angenehmen Flashback habe – mit dem Gefühl warmen Sommerregens auf meinem Kopf auf einer Wiese im sommerlichen Mölltal mit dem Rauschen der Möll im Hintergrund ….

Written by Manuel

1 Comment

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wuchale (Gast)

Nette Geschichte. Jetzt weiß ich auch, woher Gösser seine Ideen hat 😉
Wie kann man Murauer nicht mögen. Ist eines meiner Lieblinge. Gleich nach Zwettler und Stiegl.

In diesem Sinn: Prost! Hoffentlich bald einmal persönlich!

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